Hugo Marburger

Einer von über 300 Brilonern mit jüdischem Glauben - das ist seine Geschichte!

Hugo Marburger war der jüngste Sohn von Alex und Julie Marburger, geborene Stern. Die Familie stammte aus Bigge und hatte 5 Kinder. Sein Vater verstarb 1933.

Seine Geschwister hießen Henriette, Erna, Charlotte und Abraham. Im April 1933 zog Hugos Mutter Julie mit ihren Kindern in die Marienstraße 1, das Haus hatte sie nach dem Tod des Vaters gekauft. Hugos Mutter starb 1937. Sein Bruder Abraham wanderte 1939 aus.

Hugo war ledig und lebte zusammen mit seinen drei Schwestern Henriette, Charlotte und Erna und deren zwei Töchtern. In der Reichspogromnacht 8./9. November 1938 wurde Hugo verhaftet und nach der sogenannten Schutzhaft in Brilon in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Er wurde dort später wieder entlassen. Henriette Marburger, die älteste Schwester von Hugo, versuchte daraufhin das Haus in Brilon zu verkaufen, der damalige Bürgermeister erteilte dazu keine Genehmigung.

Im Mai 1941 gab es in allen jüdischen Häusern in Brilon Hausdurchsuchungen und Verhaftungen wegen unterstellter „Hamsterkäufe“, deshalb wurden Hugo und seine Schwester Henriette verhaftet. Sie kamen später wieder frei. Hugo wurde zusammen mit anderen männlichen Juden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Alle Bemühungen der Familie das Land zu verlassen scheiterten. Hugo Schwester Erna mit den beiden Töchtern Ruth und Margarethe wurden zusammen mit seiner Schwester Charlotte am 30.04.1942 in das Konzentrationslager Zomosc nach Polen deportiert. In städtischen Dokumenten wird von „Verzug“ oder „Evakuierung“ gesprochen. Über ihr Schicksal liegen keine Aufzeichnungen vor.

Hugo und seine Schwester Henriette bleiben noch ein Jahr in Brilon, im März 1943 werden auch sie nach Auschwitz deportiert. Es ist kein Sterbedatum dokumentiert. Ihre Namen sind im Gedenkbuch Auschwitz aufgelistet.

 

Quellen: 

Demokratische Initiative Brilon e.V.: Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus

Ursula Hesse: Jüdisches Leben in Alme Altenbüren Brilon Madfeld Messinghausen Rösenbeck Thülen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart

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