Julius Neuwahl

Einer von über 300 Brilonern mit jüdischem Glauben - das ist seine Geschichte!

Julius Neuwahl war der Sohn des Schneiders Albert Neuwahl und seiner Ehefrau Frieda, er wurde 1930 in Brilon geboren.

Gemeinsam mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Hannelore wuchs er im Haus seiner Eltern in der Südstraße auf.

Sein Vater betrieb seit 1918 eine Schneiderwerkstatt gemeinsam mit Wilhelm Schieferecke, einem alteingesessenen Briloner. 


Julius besuchte, wie alle anderen Briloner Jungen, die Engelbert-Grundschule am Derker Tor. Im Alter von nur acht Jahren musste er schließlich als Jude die christliche Schule verlassen und auch noch erleben, wie sein Vater verhaftet wurde und in der Reichspogromnacht 8./9. November 1938 Fremde sein Elternhaus verwüsteten.

Sein Vater wurde in sogenannten Schutzhaft in Brilon genommen. Er wurde dort 5 Tage später wieder entlassen, weil Dr. Ples aus Brilon ihm Haftunfähigkeit aufgrund von Herzbeschwerden bescheinigte.

Am 9.12.1938 musste die Familie ihr Haus verkaufen.  

Kurz vor seinem zwölften Geburtstag wurde er im April 1942 gemeinsam mit seiner Familie in das Konzentrationslager Zomosc nach Polen deportiert.

Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

 

Quellen: 

Demokratische Initiative Brilon e.V.: Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus.

Ursula Hesse: Jüdisches Leben in Alme Altenbüren Brilon Madfeld Messinghausen Rösenbeck Thülen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart.

comment