Julius Rothschild

Einer von über 300 Brilonern mit jüdischem Glauben - das ist seine Geschichte!

Julius Rothschild wurde 1878 als Sohn von Moses und Lina Rothschild in Brilon geboren. Er ging in Brilon zur Schule und stieg in das Geschäft seines Vaters, einem gut gehenden Geschäft für Manufakturwaren, Tuchwaren und Mode, direkt hinter dem Rathaus, ein.

Schließlich heiratete er Alma Levy und hatte mit ihr mindestes drei Kinder: Hans, Kurt und Elly.

Die Familie war vermögend und beschäftigte vier oder fünf Angestellte in ihrem Warenhaus. Der Boykott jüdischer Geschäfte traf Julius sehr hart, sodass er 1935, laut einem Bericht in der Sauerländer Zeitung, das Geschäft an die Gebr. Hausmann aus Hamm „übergab“. Herr Rothschild zog mit seiner Frau Alma nach Wiesbaden, seine Kinder waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausgezogen. Hans wohnte in Innsbruck, Elly in Hannover.

Als ihn seine ehemaligen Angestellten in Wiesbaden besuchten, war es für Rothschild selbstverständlich, ihnen die Reise sowie die Unterkunft zu bezahlen – obwohl er selbst keine Einkünfte mehr hatte und sehr unter den Demütigungen, die er als Jude erfuhr, litt.

1938 kehrte er ein letztes Mal nach Brilon zurück, um sein Haus endgültig zu verkaufen. Nur vier Jahre später, am 16.10.1942 wurde er „nach dem Osten“ deportiert, wo sich seine Spur verlor. Er wurde gemeinsam mit seiner Frau am 31.12.1942 für tot erklärt.

 

Quellen: 

Demokratische Initiative Brilon e.V.: Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus.

Ursula Hesse: Jüdisches Leben in Alme Altenbüren Brilon Madfeld Messinghausen Rösenbeck Thülen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart.

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