Paul Mansberg

Einer von über 300 Brilonern mit jüdischem Glauben - das ist seine Geschichte!

Paul Mansberg war das einzige gemeinsame Kind von Aron Mansberg und seiner 2. Frau Mathilde Rose. Paul hatte fünf Stiefgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters mit der 1905 verstorbenen Emilie Mansberg. Der Vater führte einen Metzger- und Kolonialwarenladen in Messinghausen. Paul wuchs in Messinghausen auf und ging dort zur Schule.

In der Gemeinde Messinghausen war Paul sehr beliebt. Er spielte in der Fußballmannschaft Fortuna Messinghausen mit, er war ein guter Torwart. Sein Stiefbruder Hermann war Mitbegründer des Sportvereins und gehörte zum Vereinsvorstand.
Paul heiratete 1937 Frieda Kahlenberg, sie bekamen am 23.01.1938 ihre erste Tochter Ursula. Am 26.03.1938 verstarb Pauls Mutter. In der Reichspogromnacht 8./9. November 1938 wurde Pauls Elternhaus verwüstet, der Vater wurde verletzt und kam ins Krankenhaus. Sein Bruder Hermann wurde verhaftet, Paul wurde in der Nacht vom 12.-13. November 1938 ebenfalls verhaftet. Beide kamen in „Schutzhaft“ und wurden dann ins KZ nach Sachsenhausen deportiert. Ihr Vater, inzwischen 84jährig, setzte sich mehrfach schriftlich für ihre Freilassung ein. Beide Söhne wurden im Dezember wieder auf freien Fuß gesetzt. Pauls Frau Frieda war in dieser Zeit schwanger, Paul und sie bekamen am 05.04.1939 ihre zweite Tochter Zilla. Sie wohnten in der Schulstraße 10, dem Elternhaus von Frieda. Paul Vater kehrte nach seinem Krankenhausaufenthalt nicht in das Haus in Messinghausen zurück, sondern zog auch bei Paul ein. Am 01.11. ging er in ein Altenheim nach Bielefeld.

Von dort wurde er 1942 nach Theresienstadt deportiert. Auch Paul Mansberg wurde zusammen mit seiner Frau und den beiden 5 und 6 Jahre alten Mädchen, genau wie sein Bruder Hermann, am 02.03.1943 zur Kripo nach Dortmund überstellt und von dort nach Auschwitz deportiert. Der Todestag der Familie wurde festgelegt auf den 31.12.1945 in Auschwitz.

 

Quellen: 

Demokratische Initiative Brilon e.V.: Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus.

Ursula Hesse: Jüdisches Leben in Alme Altenbüren Brilon Madfeld Messinghausen Rösenbeck Thülen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart

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