50 Jahre Briloner Kurpark

Der Kurpark in Brilon liegt im südlichen Stadtgebiet und erstreckt sich über 70.000 qm bis zum angrenzenden Wald am Poppenberg. Bereits Ende der 1960er Jahre gab es erste Überlegungen des damaligen Fremdenverkehrsvereins, den Tourismus zu stärken und ein besonderes Naherholungsgebiet, fußläufig erreichbar, zu errichten. Die Natur des Sauerlandes mit heimischen Hölzern und Pflanzen, belebt durch Teichbereiche und Spielflächen, sollte im Vordergrund stehen. Die einzelnen Strukturen seit Eröffnung des Kurparks sind fast alle noch erhalten, aber durch die kontinuierliche Entwicklung ergänzen heute viele attraktive Elemente das Gelände.

Das Gelände war durch eine sumpfartige Oberfläche geprägt, die durch das herabfließende Wasser der Möhnequelle gespeist wurde und zuletzt in den heutigen Eingangsbereich des Kurparks mündete. Es bildete sich ein stehendes Gewässer, der Hellenteich. Im ersten Bauabschnitt legte man den Hellenteich trocken und es entstand ein weitläufiger Bereich mit einer zeitgemäßen Teichanlage, bereichert durch Schwäne und Enten, ein Seerosenbecken mit Fischbestand sowie mehrere Brücken über den Bachlauf der Möhnequelle. Spielangebote (z.B. ein Schachfeld und Boccia), umfangreiche Ruhebereiche mit angrenzenden Blumenrabatten und ein Konzertplatz rundeten das Freizeitangebot ab. Im Jahr 1973 wurde ein Trimm-Dich-Pfad als direkte Verbindung zum Hochwald mit Aussichtsturm und der damals noch bestehenden Sprungschanze geschaffen.

Im Laufe der Jahre vervollständigten der Streichelzoo mit Ziegen, Mehrschweinchen und Hasen, Ponyreiten und Kutschfahrten das Freizeitangebot. Ziegen sind noch heute zu finden, im oberen Parkbereich grasen einige Esel. Interessierte Besucher können sich im Vorbeigehen über die heimische Vogelwelt an einer Schautafel informieren, für einige Vogelarten sind Nistkästen aufgestellt. Am Lehrbienenstand klärt der Imkerverein über die Honigproduzenten auf.

Im Jahr 2000 wurde Brilon als Kneippkurort anerkannt, diese Auszeichnung wird an Städte vergeben, in denen Wasserkuren nach Sebastian Kneipp durchgeführt werden: ein großzügiges Tretbecken im hinteren Bereich ist hierfür frei zugänglich. Neuere Elemente wie der 2003 angelegte Kräutergarten mit ca. 50 Kräutern, der Barfußpfad sowie der Landschaftstherapeutische Weg bieten dem gesundheitsorientierten Besucher passende Angebote für das Wohlbefinden.

Das ganze Jahr über ist der Park für Naturfreunde ein Anziehungspunkt, ein besonderes Farbenmeer aber bieten im Frühjahr und Sommer die blühenden Blumenwiesen. Zahlreiche Baum- und Straucharten bereichern das Gelände, stetig wird hier auf eine zur Örtlichkeit passende Bepflanzung geachtet.

2006 bekam die 6 Meter große Ameise einen Platz im Kurpark. Das geschmiedete Insekt war zum 10jährigem Bestehen von „Brilon natürlich“ 2005 entstanden, war Teil der „Entdeckungssafari Brilon“ und Ausstellungsstück auf dem Marktplatz. Sie steht symbolisch für ein gut funktionierendes Netzwerk. Jetzt steht sie auch schon 16 Jahre im Kurpark und ist bekannt bei Klein und Groß.

Im Jahr 2015 wurde der Landschaftstherapeutischer Weg mit 13 Stationen eröffnet. Als besondere Elemente sind Erlebnis-, Aussichts- und Ruhestationen zu entdecken, Waldsofas laden zum Verweilen ein. Ein Mehrgenerationenspielplatz, reetgedeckte Schutzhütten, der Fitnessparcours und Spielanlagen für Federball und Tischtennis begeistern kleine und große Besucher.

Der neu gestaltete GeoKulTour-Lehrpfad des Briloner Heimatbundes bietet auf einem spannenden Rundweg sieben Stationen mit Informationsschildern über die verschiedenen Gesteinsarten in ihrer Entstehung und zeigen den Bezug zur Heimat.

Auch nach 50 Jahren hat der Kurpark in Brilon nichts von seinem Reiz für Erholungssuchende verloren. Durch die stetige Umsetzung neuer Projekte im Wandel der Zeit steigert der Kurpark den Gesundheits- u. Aktivtourismus und erhöht die Qualität des Lebensstandortes Brilon.
Zum 50. Geburtstag des Briloner Kurparks findet vom 18. August 2022 bis zum 7. Oktober 2022 eine Fotoausstellung im Briloner Rathaus statt.

 

Quelle: Stadtarchiv Brilon, LWL

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