Die Archivalie des Monats August ist dem Scharfenberger Franz Rinsche gewidmet. Der Schriftsteller wurde 1885 als ältestes von zehn Kindern in Scharfenberg geboren. Dank seines Volksschullehrers Peter Knaden gelang es ihm, nach der Volksschule auf der staatlichen Präparandenanstalt in Rüthen zugelassen zu werden. Anschließend besuchte er das Lehrerseminar und promovierte bis zum Dr. der Philologie.
Obwohl er jahrzehntelang am staatlichen Gymnasium Paulinum in Münster unterrichtete, blieb er dem Sauerland sowie der Sauerländer Mundart verbunden. Er schrieb Gedichte und Bühnenstücke auf Platt und wurde 1940 mit dem Johann-Hinrich-Fehres-Preis für sein unveröffentlichtes Manuskript Sunnenland geehrt. Rinsche starb im Jahr 1948, sein Werk Sunnenland wurde 1955 posthum von Dr. Walter Dalhoff aus Rüthen veröffentlicht.
Standesamtliche Urkunden als Quelle für die Ahnenforschung
Der Bestand an Standesamtsurkunden ist eine reichhaltige Quelle für Familien- und Ahnenforschung. Das Stadtarchiv Brilon beherbergt die standesamtlichen Urkunden ab Oktober 1874 aus Brilon und dem ehemaligen Amt Thülen sowie der zugehörigen Gemeinden (Alme, Altenbüren ab 1975, Bontkirchen, Brilon-Wald, Esshoff ab 1975, Gudenhagen-Petersborn, Hoppecke, Madfeld, Messinghausen, Nehden, Radlinghausen, Rösenbeck, Rixen, Scharfenberg, Thülen und Wülfte). Nach einer Schutzfrist von 110 Jahren bei Geburtsurkunden, 80 Jahren bei Heiratsurkunden und 30 Jahren bei Sterbeurkunden werden diese Urkunden vom Standesamt an das Archiv übergeben und stehen interessierten Familienforscher:innen nach Ausfüllen des Benutzungsantrags zur Recherche ihrer Familiengeschichte zur Verfügung.
Neben den Geburts-, Heirats- und Sterbedaten finden sich in vielen Urkunden auch Hinweise und Informationen über Eltern, Partner und Kinder der betreffenden Personen.
Transkription der Geburtsurkunde
Nr. 3.
Brilon am 13. Januar 1885.
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlickeit nach bekannt, der Maurer Heinrich Rinsche wohnhaft zu Scharfenberg katholischer Religion, und zeigte an, daß von der Gertrud Rinsche geborene Lenze seiner Ehefrau katholischer Religion, wohnhaft bei ihm zu Scharfenberg in seiner Wohnung am elften Januar des Jahres tausend achthundertfünfundachtzig vormittags um sechs Uhr ein Kind männlichen Geschlechts geboren worden sei, welchen den Vornamen Franz erhalten habe.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben.
Heinrich Rinsche
Der Standesbeamte.