Max Katz

Einer von über 300 Brilonern mit jüdischem Glauben - das ist seine Geschichte!

Max Katz war der zweitgeborene Sohn von Jakob und Bertha Katz. Danach folgten noch zwei Schwestern, Selma und Else. Max lebte mit seinen Eltern und Geschwistern, seiner Oma und seiner Tante mit Familie (Familie Hesse) mit insgesamt 13 Personen in der Strackestraße 4 in Brilon. Im Haus befand sich auch die Rindermetzgerei seines Vaters. Max Katz hat zusammen mit seinem älteren Bruder Salomon (Sally) das Metzgerhandwerk seines Vaters erlernt und arbeitete im Familienbetrieb.

Nach Boykottaufrufen 1933 blieben viele Stammkunden weg. Daher mussten sich die beiden Söhne eine andere Arbeit suchen. Max Katz war, genau wie sein Bruder, in Besitz einer Legitimationskarte für den Handel mit Fellen.

Trotz der sich immer weiter verschlechternden Lage feierte Familie Katz am 08.05.1935 die Silberhochzeit der Eltern. Alle Geschwister waren dabei, auch die älteste Schwester Selma ist extra aus Berlin angereist.  

In der Reichspogromnacht 8./9. November 1938 wurde das Geschäft geplündert. Der Vater Jakob und der älteste Sohn Sally wurden in Schutzhaft genommen. Beide wurden von Brilon aus nach Sachsenhausen in das Konzentrationslager gebracht.

Der Mutter gelang es im Dezember die Freilassung ihres Mannes und drei Wochen später auch die ihres ersten Sohnes zu erwirken.

Familie Katz wurde klar, dass sie ihre Heimat verlassen mussten.

Die beiden Schwestern schafften es im Frühjahr 1939 nach England auszuwandern. Sie schickten Devisen nach Hause und so konnten Max und sein Bruder 1940 in die USA auswandern.

Seinen Eltern gelang es 1941 dem letzten Ausreisetransport angegliedert zu werden und von Berlin über Lissabon per Schiff in die Dominikanische Republik auszureisen.

 

Quellen: 

Demokratische Initiative Brilon e.V.: Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus.

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