Salo Kahlenberg

Einer von über 300 Brilonern mit jüdischem Glauben - das ist ihre Geschichte!

Salo Kahlenberg war das erste Kind von Max und Sara Kahlenberg geborene Wortsmann. Er wuchs als einziger Sohn der Familie mit drei Schwestern in der Schulstraße 10  auf: Beate (geb. 1904), Frieda (geb. 1906) und Irma (geb. 1910). Bereits 1911 verstarb sein Vater, seine Mutter war fortan gezwungen, die Kinder allein zu versorgen. Sara Kahlenberg versuchte sich mit verschiedenen Gewerbezweigen eine Existenz aufzubauen, doch die Einkünfte der Familie blieben sehr bescheiden.

Salo erlernte das Metzgerhandwerk und widmete sich seit 1926 dem Viehhandel. Frieda und Irma heirateten und verlassen 1935 Brilon, doch beide besuchten regelmäßig die Mutter, Irma bringt ihre 1937 geborene Tochter Regina zu den Besuchen mit. Im Oktober 1938 wird Irma mit ihrer ganzen Familie bei einem Besuch verhaftet, die Mutter muss zusehen.

Salo Kahlenberg wird nach der Programnacht verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht, nach seiner Entlassung wird er zur Zwangsarbeit verpflichtet. Er musste mit seinem Schwager Hermann Mansberg im Straßenbau bis zur Erschöpfung arbeiten. Seine Mutter Sara wird 1941 gezwungen, ihr Haus zu verkaufen. Sie kann sich von den Schicksalsschlägen nicht erholen und erkrankt schwer, Salos Schwester Frieda zieht mit ihrer Familie wieder in die Schulstraße und pflegt die Mutter.

Am 25.09.1942 muss die Familie ihr Haus verlassen und in die Königstraße 28 ziehen. Salo Kahlenberg und seine Schwester Frieda mit ihrer Familie werden am 02.03.1943 nach Theresienstadt deportiert. Sara Kahlenberg entgeht der ersten Deportation, da ihr ein Arzt Transportunfähigkeit bescheinigt. Aber am 17.05.1943 wird auch sie mit dem letzten Sammeltransport nach Theresienstadt gebracht.

 

Quellen: 

Demokratische Initiative Brilon e.V.: Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus

Ursula Hesse: Jüdisches Leben in Alme Altenbüren Brilon Madfeld Messinghausen Rösenbeck Thülen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart

 

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